Eigendünkel

 

„Der Eigendünkel ist dein größter Feind. Denk mal darüber nach: was uns schwächt, ist unser Gefühl, durch das Tun und Lassen unserer Mitmenschen verletzt zu sein. Unser Eigendünkel bewirkt, dass wir uns die meiste Zeit unseres Lebens von irgend jemanden gekränkt fühlen.
…, dass wir ohne Eigendünkel unverletzt sind.“ 

 

Juan Matus 

 

Nehme ich mich manchmal zu wichtig? Ich bin nur einer von vielen Menschen auf der Erde. Warum sollte ich so wichtig sein, mich ständig angegriffen und verletzt fühlen zu „müssen“? Es sind nur meine Erfahrungen, die ich als Kind gemacht habe und unverdaut geblieben sind. Ich kann das ändern. Es gibt viele Möglichkeiten dafür. 

Das Leben meint es mit mir als Mensch gut und liebt mich auf seine Art und Weise. Entscheidend ist, was ich daraus mache. Wofür ich mich entscheide, liegt ganz bei mir. Warum sollte ich davon ausgehen, dass ich mich als Opfer fühlen sollte? Ich bin ein Opfer meiner eigenen Lebensbewegungen, Gedanken und unerledigten Dingen, meiner Bedürfnisse und Erwartungen, die nach meinen Vorstellungen zu geschehen haben. Niemand ist geboren, um mir mein Leben so zu gestalten, wie ich es gerne hätte. Als bewusster Erwachsener bin ich dafür zuständig. Ich kann mich entscheiden dem Leben eine Bedeutung zukommen zu lassen, die es wirklich hat. Meinen eigenen Weg zu gehen und dafür verantwortlich zu sein. 

 

© INga Vollendung

 

 

 

Was ist dein größter Traum?

Bewege dich, um ihn zu erfüllen …

 

 

"Es ist nötig, ganz genau zu wissen, welches der höchste Punkt ist, den du als sterbliches Wesen anstrebst, welches dein größter Traum auf der Welt ist.
Die Mittelmäßigen haben keinen Zugang dazu, ihr Schicksal zu verändern. Sie leben ein Leben gemäß ihren Umständen, und es sind die Umstände, die ihr Schicksal bewegen.
Der Schamanenschüler versucht sein Schicksal zu verändern und deshalb braucht er den Mythos des Kriegers oder den Mythos der Schamanenfrau. Er hat den Mut das Universum zu bewegen, um sein Schicksal zu verändern…"


Agustín Chaman Azul

 

 

Dein Weg

 

Es kommt im Leben darauf an, dass du deinen Weg findest. Egal wie verworren oder verschlungen er ist. Niemand außer dir kann sagen, dass er richtig oder falsch ist, denn es gibt in dieser Situation kein richtig oder falsch. Es gibt nur Wege, die länger oder kürzer sind, die gespickt mit Herausforderungen, Kämpfen oder Leichtigkeit und Achtsamkeit sind. Gehe einfach los und sei dir bewusst, was für dich stimmig ist.

 

© INga 

 

Bild: © Inga Malerei 

 

 

 

 

"Jeder, der mit einem Kind in Kontakt kommt, erklärte er, sei ein Lehrer, der unaufhörlich die Welt erklärte, bis zu dem Augenblick, wo das Kind die Welt wahrnehmen könne, wie sie ihm erklärt wird. 

...

Für ihn besteht die Wirklichkeit unseres alltäglichen Lebens daher aus einem endlosen Fluß von Wahrnehmungsinterpretationen, welche wir, die Individuen, denen wir eine bestimmte Mitgliedschaft gemeinsam ist, gemeinsam anzustellen gelernt haben.

... diese selten, wenn überhaupt in Frage stellen.“

 

Carlos Castaneda

 

 

Da uns von unserem Lebensumfeld ebenfalls nur diese eine Welt, die uns beigebracht und erklärt wurde, sind wir so in ihr befangen, dass wir nicht auf die Idee kommen könnten, dass es da noch mehr gibt, bis wir selbst mit eigenen Füßen in die Welt ausschreiten unsere Grenzen berühren und manchmal sie überschreiten, wenn auch durch ein Versehen oder ein besonderes entscheidendes Ereignis und dazu aufgefordert sind, genauer hinzuschauen. 

Wenn wir bereit sind, gibt es die Möglichkeit, diese eine Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten, Fragen zu stellen, sie in Frage zu stellen und unsere eingeschränkte individuelle Welt anzuhalten und in etwas einzutreten, dass uns und unsere Wahrnehmung verändert, unsere Realität und somit die Möglichkeit besteht, für uns in unbekannte Weiten vorzudringen und erst wirklich klar wird, wer und was wir sind und sein könnten, um es auch zu leben. 

Ich kann aussteigen und mir gerechter werden und zu dem gelangen, worum es eigentlich geht und für mich stimmigere Dinge im Leben erschaffen. 

Das ist aber ein Lebensweg, in dem ich der Lehrling bin, der die Meisterschaft anstrebt mit dem Wissen, sie nicht zu erlangen, sondern erkenne je näher ich meine ihr zu kommen, je weiter scheint der Weg. Doch er fühlt sich stimmig an, der in mir etwas bewegt, das mich nährt, erfüllt und meine ganze Person meint, wie sie in Wirklichkeit ist. Ich komme mir selbst nahe und habe die Möglichkeit in mich hineinzufallen, authentisch und wahrhaftig zu sein.

 

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Bild: © Inga Malerei 

 
 
 

Selbstbewusstsein und Selbstermächtigung

 

Selbstbewusstsein bedeutet sich seiner selbst bewusst zu sein, dass man existiert und einfach da ist und ein aktives denkendes Individuum. Wir erkennen uns als eine Persönlichkeit, die sich die Frage stellt: „Wer oder was sind wir?“. Die Selbsterkenntnis ist verbunden mit einem bestimmten Selbstwertgefühl, das getragen ist von Zuversicht, Gewissheit, Sicherheit, Vertrauen und wir ausgestattet sind mit individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Potenzialen und Ressourcen. Wir können uns beobachten und reflektieren. 

 

Wenn ich mir meiner wirklich Selbst bewusst werde, bedeutet es für mich, dass ich jetzt erwachsen bin und die volle Verantwortung für mich habe. Das kann mir keiner abnehmen, so gerne ich es würde. 

Ich habe eine bestimmte Lebenszeit geschenkt bekommen, wo ich aus den Umständen, in denen ich geboren wurde, das Beste zu machen. 

Das Leben hält mir viele Möglichkeiten offen, mich in verschiedene Richtungen zu bewegen und auszuprobieren, was das Beste für mich ist. Das ist nicht immer, das was ich mir wünsche, vorstelle oder ersehne. Es kann aber genauso sein, dass es damit konform geht. 

Ich habe die Macht immer wieder für mich neue Entscheidungen zu treffen und neu auszurichten. Was gestern noch passend und stimmig war, kann sich für heute schon verändert haben. 

Mit einer bestimmten Geisteshaltung und der Bereitschaft, dafür auch etwas zu tun oder zu lassen, mich immer wieder in Geduld zu üben, weil alles seine bestimmte Zeit benötigt, nie aufzugeben. Es ist ein Weg mich selbst zu fordern, hinderliche Muster, die mich meine Schattenseiten erkennen lassen und sie nicht abzuwerten, sondern als das zu nehmen, was sie sind, in steter Übung zu verwandeln in hilfreiche Muster. Mich mit mir in wohlwollender Disziplin zu bewussteren Handlungen, hinter denen ich voll und ganz stehe, zu bewegen. Ich allein habe die Macht mit meinem Willen, Dinge in meinem Leben die Macht zu nehmen und mich in stimmigere Lebenssituationen zu begeben. 

 

Das hört sich in Worten wohl einfach an, ist es aber nicht. Es ist ein lebenslanger Prozess und ein Weg, für den es sich lohnt zu gehen. 

 

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Ich habe die Wahl

 

 

Man kann nichts ungeschehen in seinem Leben machen. Aber man kann sich seine Energie aus den Situationen zurückholen. Das funktioniert auf verschiedene Art und Weise. 

 

Eine beschreibt Juan Matus:

 

„Indem er lernt, seine Bedürfnisse auf ein Nichts zu reduzieren. Solange er glaubt, dass er ein Opfer war, wird sein Leben die Hölle sein. 

Was uns unglücklich macht, ist unser Begehren. Aber wenn wir lernen würden, unsere Bedürfnisse zu einem Nichts zu reduzieren, dann wäre die geringste Kleinigkeit, die wir erhalten, ein wahres Geschenk.

Arm oder bedürftig sein, ist nur ein Gedanke.“

 

 

Die Macht über meine Gedanken zu erlangen, was sich als eine geduldige Übung erweist, ist was ich den „Schicksalsschlägen“ entgegen zu setzten habe. Ich ergebe mich nicht oder lasse mich gehen, sondern finde Lösungen und sehe die andere Seite der Medaille, die immer Geschenke bereit hält. 

Ich habe es in der Hand, so wie ich denke, begegnet mir das Leben. Ich kann mich in meinen Gedanken entscheiden, zu wissen, dass alles seinen guten Sinn hat und jede herausfordernde Situation mich wachsen lässt oder als Opfer zu leiden.

 

© INga


Bild © Inga Malerei